Fütterung von Stute und Fohlen
Es ist wieder soweit – Fohlenzeit. Auf den Koppeln sieht man immer mehr langbeinige Fohlen, die mit Ihren Müttern zusammen neugierig auf Entdeckungstour gehen. Es ist immer wieder schön, die Kleinen zu beobachten. Besonders wichtig ist es in dieser Zeit, das Fohlen und die Stute fütterungsseitig optimal zu unterstützen, damit Fohlen und Mutter gesund und munter bleiben.
Stute und Fohlen stellen Ansprüche an die Fütterung
Laktierende Stuten und Fohlen stellen besonders hohe Anforderungen an die Fütterung. In den ersten Laktationsmonaten hat die Stute einen sehr hohen Bedarf an Eiweiß (u.a. an der essentiellen Aminosäure Lysin), Energie, Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen, um genügend Milch für das Fohlen bilden zu können. Nur eine ausgewogene Fütterung gewährleistet auch eine ausreichende Menge an qualitativ hochwertiger Stutenmilch und eine gute Gesundheit der Stute. In den ersten vier Lebenswochen ernährt sich das Fohlen ausschließlich über die Milch der Mutter und beginnt erst ab ca. Mitte des zweiten Lebensmonats selbst Futter aufzunehmen. Das heißt, um einen guten Start in das Leben des Fohlens zu sichern ist eine angepasste Fütterung der Stute unerlässlich.
Fütterung tragender und laktierender Stuten - was muss beachtet werden?
Da der Nährstoffbedarf der Stute während der Zeit der Laktation enorm hoch ist, muss die Fütterung rechtzeitig angepasst werden. Bereits ab dem 7. Trächtigkeitsmonat steigt der Bedarf an Energie um das bis 1,5 fache der benötigten Mengen zur Erhaltung. Auch der Bedarf an Eiweiß, Calcium und Phosphor nimmt während dieser Zeit zu und eine Anpassung der Fütterung muss bereits ab dem 7. Trächtigkeitsmonat beginnen. Wird die Versorgung nicht bedarfsgerecht gesichert so kann es zu Schwierigkeiten beim Abfohlen kommen und auch das Rossegeschehen kann nach dem Abfohlen verzögert sein, was Züchter wenig erfreut. Während dieser Zeit muss somit bereits die Ration angepasst werden. Neben qualitativ hochwertigem Raufutter empfiehlt sich nun mit einem passenden Ergänzungsfutter für Zuchtstuten zu beginnen, welches sehr gut mit Hafer kombiniert werden kann. Das Kraftfutter sollte so gewählt werden, dass es auch während der Laktation gefüttert werden kann, da ein Futterwechsel beim Abfohlen sowohl für den Magen-Darm-Trakt als auch für eine störungsfreie Futteraufnahme problematisch ist.
Die benötigten Mengen an Kraftfutter sind abhängig von Rasse, Gewicht, Haltung und Futterverwertung der Stute. Nun heißt es die Stute gut im Auge zu behalten und die Mengen so anzupassen, dass das Tier sich in einer guten Futterkondition befindet.
Beachtenswert ist auch die Versorgung an Mineralstoffen, Vitaminen und Spurenelementen, die während der letzten Trächtigkeitsphase zunimmt. Kommt es hier zu Mängel kann sich dies negativ auf die Entwicklung des Fohlens, die Milchmenge und Milchqualität auswirken. Auch kann bei einem Mangel eine erhöhte Störungsanfälligkeit des Magen-Darm-Traktes bei der Stute auftreten.
Falls es zu Problemen im Magen-Darm-Trakt kommt hilft zusätzlich eine regelmäßige Fütterung von Mash.
Einige Tage um die Geburt muss die Futtermenge reduziert werden, um den Verdauungstrakt zu entlasten. Auch während der Zeit um die Geburt ist die Gabe von Mash hilfreich.
Das Fohlen ist da - wie muss die Fütterung angepasst werden?
Ist das Fohlen da, wird die Stute noch ein paar Tage (ca. 2 bis 4 Tage) weniger Futter aufnehmen. Nun steht in den nächsten Monaten eine Phase bevor, in der die Stute einen enorm hohen Nährstoffbedarf hat. Benötigt eine 600 kg schwere Stute zur Erhaltung 364 g dvRp (dünndarmverfügbares Eiweiß), so sind zu Beginn
der Laktation 1043 g dvRp und auch im 4. Laktationsmonat immer noch ca. 740 g dvRp notwendig. Ebenfalls erhöht sich die Energieversorgung um mehr als das Doppelte. Braucht die Stute im Erhaltungsbedarf ca. 63 MJ ME (umsetzbare Energie pro Tag), so sind nun zu Beginn der Laktation das Doppelte an Energie nämlich 125 MJ ME unerlässlich.
Um diese Mengen an Nährstoffen zu liefern ist hochwertiges, hygienisch einwandfreies und nährstoffreiches Heu sowie Gras (je nach Jahreszeit) die Grundlage der Fütterung und zusätzlich muss spezielles Ergänzungsfutter für Zuchtstuten in den Trog. Heu sollte am besten zur freien Aufnahme angeboten werden aber mind. mit 1,7 kg je 100 kg Körpergewicht pro Tag. Je nach Heuqualität und Möglichkeit des Weidegangs muss die Menge an Kraftfutter eingestellt werden. Eine gute Kombination bietet Hafer und Ergänzungsfuttermittel für Zuchtstuten. Dieses muss einen hohen Anteil an Eiweiß, essentiellen Aminosäuren und Vitalstoffen enthalten. Bei gutem Weidegras wird die benötigte Menge an Kraftfutter niedriger sein, jedoch sollte dann auf jeden Fall noch zusätzlich ein passendes Mineralfutter ergänzt werden, da auch bei reichlich Gras die Versorgung an Mineralstoffen und Spurenelementen knapp werden kann.
Fohlenfütterung
Ab Mitte des zweiten Lebensmonats empfehlen wir das Fohlen zuzufüttern, denn nun kann Muttermilch alleine die Ernährungsbedürfnisse nicht mehr erfüllen. Eine bedarfsgerechte Ernährung mit allen Grundnährstoffen, Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen ist nun unerlässlich für eine optimale Entwicklung des Fohlens. Wird dies versäumt, kann man es später kaum noch nachholen. Stellungsfehler beim Fohlen sowie Gelenk-, Knochen- und Sehnenerkrankungen der Fohlen, Absetzer und Jährlinge können die Folge von Nährstoffmangel sein. Beachtenswert ist dabei die in der heutigen Zeit vermehrte Neigung zur Bildung von Knochenchips. Zwar ist diese vor allem genetisch bedingt, nach wissenschaftlichen Erkenntnissen jedoch durch eine entsprechende Haltung einschließlich des Zufütterns bestimmter Nährstoffe eingrenzbar.
Zufütterung des Fohlens
Ab Mitte des zweiten Lebensmonats sollte also ein spezieller Fohlentrog angebracht werden, um eine gezielte Zufütterung des Fohlens zu gewährleisten. Eiweiß-, Energie- und Vitalstoffbedarf müssen dem Wachstum angepasst werden. Empfehlenswert ist der Einsatz von speziellen Ergänzungsfuttermitteln für Fohlen, um den hohen Nährstoffbedarf zu decken. Die Mengenzuteilung muss immer wieder an das Wachstum und die Entwicklung angepasst werden. Wichtig ist es, das Fohlenfutter langsam anzufüttern und dann je Monat zu steigern. Zu Beginn sind Mengen von 500 g bis 1 kg Ergänzungsfutter pro Tag ausreichend (ausgewachsen ca. 500 kg Gewicht), immer auf 2 bis 3 Mahlzeiten aufteilen. In der Regel muss in den ersten Monaten die Futtermenge monatlich erhöht werden, je nach Entwicklung und Grundfutteraufnahme. Bei Weidehaltung sollten die Fohlen auf jeden ebenfalls zugefüttert werden, da der Bedarf an den notwendigen Nährstoffen durch das Weidegras meist nicht gedeckt werden kann.
Entwicklung des Fohlens
Auch während der weiteren Entwicklung des Fohlens und Jährlings ist es auf jeden Fall wichtig, auch wenn weniger Kraftfutter notwendig ist, die Vitalstoffversorgung ausreichend abzusichern, da diese auch bei Weidegang nicht den hohen Bedarf des Wachstums decken kann. Hier ist es empfehlenswert ein passendes Mineralfutter zu ergänzen, um ernährungsbedingte Unterversorgungen zu verhindern. Gerade für die Entwicklung des Skeletts und für eine optimale Gesamtentwicklung des Fohlens ist eine ausreichende Versorgung mit Calcium, Phosphor, Magnesium, Zink, Mangan, Selen und Kupfer hervorzuheben. Grundfutter weist hier oft Versorgungslücken im Bereich der Vitalstoffe auf und kann somit bei fehlender Ergänzung negative Folgen haben.
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