Pferden Öl füttern
- Öl - die flüssige Form von Fett
- Ungesättigte Fettsäuren
- Aufgaben der Fettsäuren
- Vorsicht bei der Menge - wie viel Öl ist zu viel?
- Welches Öl für mein Pferd?
- Leinöl für Pferde
- Hanföl für Pferde
- Mariendistelöl für Pferde
- Reiskeimöl für Pferde
- Schwarzkümmelöl für Pferde
- Nachtkerzenöl für Pferde
- Öl für Pferde - Fazit
Meinem Pferd Öl füttern. Leinöl, Reiskeimöl, Schwarzkümmelöl … es gibt viele verschiedene Öle, die in der Pferdefütterung eingesetzt werden. Hier erhaltet Ihr Tipps, warum die Ölfütterung sinnvoll ist, welches Öl für welches Pferd eingesetzt werden kann und auf was Ihr achten solltet, wenn Ihr Euren Pferden Öl füttert.
Öl - die flüssige Form von Fett
Neben Kohlenhydraten sind Fette wichtige Energielieferanten. Chemisch betrachtet sind Fette organische Säuren mit einem hohen Energiegehalt. Sie bestehen aus Glycerin und einer oder mehreren Fettsäuren. Als Öl bezeichnet man die (bei Zimmertemperatur) flüssige Form von Fett. Fette sind ausschließlich Energieträger und liefern keine anderen Nährstoffe. 1 g Fett enthält doppelt so viel Energie wie 1 g Stärke. Der Grund für den hohen Energiegehalt liegt darin, dass beim Abbau von Fetten weniger Energie in Form von Wärme frei wird und somit mehr nutzbare Energie dem Körper zur Verfügung steht.
Diese Gegebenheit macht die Ölfütterung in der Pferdefutterrationsgestaltung so interessant. So lassen sich durch eine dosierte Ölfütterung hohe getreidelastige Kraftfuttermengen in Eiweiß- und Stärkegehalt senken. Auch Pferde, die aufgrund einer Stoffwechselerkrankung nicht mit leichtverdaulichen Kohlenhydraten, wie Stärke und Zucker gefüttert werden dürfen, profitieren von einer Ölzugabe, da das Öl Energie bereit stellt ohne dabei aber den Blutzuckerspiegel zu erhöhen.
Ungesättigte Fettsäuren
Besonders wertvoll für den Organismus sind die mehrfach ungesättigten Fettsäuren – vor allem Omega 3. Dieses sollte optimalerweise über die Nahrung zugeführt werden, da es der Körper nicht selbst herstellen kann. Omega 3 kommt in pflanzlichen Ölen, z.B. in Leinöl vor. Aber auch in Weidegras und Pflanzensamen. Es wirkt im Körper entzündungshemmend. Durch abgefressene Weiden und spät geerntetes Heu kann es zu einem Mangel an Omega 3 kommen. Werden zudem noch hohe getreidehaltige Kraftfuttermengen gefüttert, kann es schnell zu einem Überschuss an Omega 6 Fettsäuren kommen, die im Übermaß eine entzündungsfördernde Wirkung haben. Daher ist es wichtig, diese Überschüsse mit der Gabe von Omega 3 auszugleichen um langfristige Schädigungen im Pferdeorganismus vorzubeugen.
Aufgaben der Fettsäuren
- halten die Haut geschmeidig
- glänzendes Fell
- sorgen für gute Hufqualität
- regulieren den Blutdruck über die Blutfette
- Verbesserung der Fließeigenschaft des Blutes
- Reserve-Energielieferant wenn die Kohlenhydratspeicher aufgebraucht sind
- Lösungsmittel für fettlösliche Vitamine (E, D, K, A)
- Schutz für innere Organe und das Nervensystem
- Wärmeschutz
- Verbesserung von Kondition, Kraft und Nervenstabilität
Vorsicht bei der Menge - wie viel Öl ist zu viel?
Unbedingt zu beachten wenn dem Pferd Öl gefüttert wird ist, dass hier „VIEL“ auf keinen Fall „VIEL HILFT“. Der Stoffwechsel unserer Pferde ist evolutionsbedingt nicht für fettreiche Mahlzeiten ausgelegt. So benötigt die Darmflora ein eher wässriges Milieu, um richtig arbeiten zu können. Zudem fehlt beim Pferd die Gallenblase, die als Sammelreservoir für die Fettverdauung notwendig ist. Bei zu hohen Fettmengen (200 ml und mehr) kommt es zu Störungen bei der Rohfaserverdauung, was zu einer Dysbalance der Mikroflora des Dickdarms führt. Die Pferde sollten langsam über einen Zeitraum von 10-14 Tagen an die Ölfütterung gewöhnt werden. Mengen von 10 g / 100 kg Lebendgewicht/ Tag sind ernährungsphysiologisch sinnvoll – Pferde im Training und Leistungspferde können die doppelte Menge erhalten.
Welches Öl für mein Pferd?
Bei der Auswahl der Öle sollten Sie unbedingt auf eine sehr gute Qualität achten. Am wertvollsten sind kaltgepresste Öle in kleinen Gebinden. Da mehrfach ungesättigte Fettsäuren leicht verderblich sind (unter Einfluss von Licht, Sonneneinstrahlung, Wärme und Sauerstoff) werden sie schnell ranzig und somit auch giftig und können im Pferdekörper großen Schaden anrichten (Leberbelastung). Die Öle sollten nach Anbruch kalt, dunkel und kühl gelagert werden.
Folgende Öle mit unterschiedlichen Effekten stehen Ihnen aus unserem Sortiment zur Verfügung:
Leinöl für Pferde
Leinöl ist reich Omega 3 Fettsäuren, sorgt für ein glänzendes Fell, kann sich positiv auf die Hufqualität auswirken und unterstützt die Verdauung und das Immunsystem.
Hanföl für Pferde
Hanföl ist reich an ungesättigten Fettsäuren und weist ein optimales Verhältnis von Omega-3- zu Omega-6-Fettsäuren auf. Durch die enthaltene Gamma-Linolen-Säure ist Hanföl besonders für fell- und hautempfindliche Pferde geeignet. Ebenso spielen die enthaltenen Fettsäuren eine wichtige Rolle für das Immunsystem und die Regeneration vieler Zellen.
Mariendistelöl für Pferde
Mariendistelöl ist reich an ungesättigten Fettsäuren und Antioxidantien. Der Samen der Mariendistel (Silybum marianum) enthält die Wirkstoffe Silymarin und Silbinin, welche die Zelle zuverlässig vor Giften schützen. Des Weiteren enthalten diese wertvollen Samen Flavoide, die aufgrund ihrer antitoxischen, antioxidativen und regenerativen Wirkung auf die Leberzellen eingesetzt werden. Gerade während dem Fellwechsel ist eine zusätzliche Unterstützung des Organismus durch Mariendistelöl empfehlenswert.
Reiskeimöl für Pferde
Reiskeimöl ist eine bewährte Ergänzung zur Unterstützung des Muskelaufbaus während des Trainings. Dieses Öl enthält den rein pflanzlichen Wirkstoff Gamma-Oryzanol, welchem ein muskelaufbauender Effekt nachgesagt wird. In der Pferdefütterung hat sich dieses Öl zur Förderung des Muskelaufbaus in der Trainingsphase sehr bewährt. Reiskeimöl kann einfach über das Kraftfutter gegeben werden und ist somit ideal in die Ernährung des Sportpferdes zu integrieren.
Schwarzkümmelöl für Pferde
Das Schwarzkümmelöl wurde schon im Altertum als vielseitiges natürliches Heilmittel bei Pferden, Hunden und Menschen angewendet. Es enthält einen hohen Anteil mehrfach ungesättigter Fettsäuren (hoher Anteil an Omega-3 Fettsäuren) sowie ätherische Öle und Spurenelemente. Es hat eine immunstabilisierende Wirkung und wird gerne bei Pferden mit Allergien oder Atemwegserkrankungen eingesetzt. Vor allem bei Pferden mit chronischen Atemwegsproblemen kann der dauerhafte Einsatz von Schwarzkümmelöl die entzündlichen Prozesse reduzieren und so den Tieren Linderung verschaffen.
Nachtkerzenöl für Pferde
Nachtkerzenöl zeichnet sich besonders durch seinen hohen Gehalt an wertvoller Gamma-Linolensäure aus. Davon profitieren vor allem Pferde mit Hautproblemen wie z.B. Juckreiz, Hautirritationen, trockene und schuppige Haut, sowie Entzündungen der Haut. Ungesättigte Fettsäuren sind enorm wichtig für die Reparatur- und Regulationsmechanismen der Haut.
Außerdem sind sie Bestandteile von Gewebshormonen, die auf die Entzündungsprozesse im Körper einwirken und sie können die Allergieneigung senken und bestehende Hautveränderungen schneller abheilen lassen.
Öl für Pferde - Fazit
Durch einen wohl dosierten Einsatz von Ölen in der Pferdefütterung lassen sich also viele positive Effekte erzielen, wie z.B. eine allgemeine Verbesserung des Stoffwechsels, bessere Verwertung von fettlöslichen Vitaminen, Unterstützung des Muskelaufbaus und der Kondition. Bei gesundheitsbedingten Problemen, können spezielle Öle eine unterstützende Wirkung haben, die der gesamten Vitalität zugutekommen. Ein gutes und passendes Öl, sollte also in keiner Fütterung fehlen!